[Antijüdische Stimmungen] [Recht des 19. Jahrhunderts] [Juden an Rhein & Sieg]  [Synagogengemeinde]

Blatt 31



Übersetzung

des im Jahre 1812 geschlossenen, in hebräischer Sprache abgefaßten,
Vertrages wegen des Eigenthumsrechtes der Stände oder Plätze
in der Synagoge zu Mondorf.

Heute Sonntag den zehnten Thebet im Jahre 5573 nach
jüdischer Zeitrechnung (das ist: den 13. Dezember 1812 a.Z(?).)
haben wir jüdische<n> Einwohner zu Mondorf, Bergheim und
Rheidt sämmtlich Mitglieder der Synagoge zu Mondorf
zur Vermeidung aller Streitigkeiten wegen des Eigen-
thumsrechtes der Stände in gedachter Synagoge und
zwar, nachdem auch Seligmann Hirsch von Bergheim
den privatim von dem verstorbenen Isaak erworbenen
Stand Numero fünf neuerdings von der Gemeinde
gekauft und mit einem Kronenthaler bezahlt hat, sowie
auch Gerson Jacob von Rheidt für den Stand Numero vier
der Gemeinde einen halben Kronenthaler entrichtet hat,
uns, wie folgt, vereinigt:

Zur rechten Seite sollen in Besitz nehmen:

Zur linken Seite sollen in Besitz nehmen:

Numero

1, der Geisel Mondorf

Numero

1, der Nathan Hirsch Bergheim

"

2, der Bonem Mondorf

"

2, der Seligmann Bergheim

"

3, der Michel Rheidt

"

3, der Bonem Bergheim

"

4, der Gerson Rheidt

"

4, der Leib Bergheim

"

5, der Seligmann Bergheim

"

5, der Geisel Mondorf

"

6, der Elias Rheidt

"

7, der Simon Rheidt

"

8, der Nathan Hirsch Bergheim

"

9, der Nathan Hirsch Bergheim


Hiernach habe ich Unterzeichneter, von der Gemeinde
dazu beauftragt, die Stände der Synagoge
ordnungsmäßig gestellt.
(gez.) Nathan Kurländer Vorsänger und Schächter der jüdischen Gemeinde zu Mondorf.

Die Übereinstimmung obiger Übersetzung mit dem vorliegenden Origingale
beglaubigt Bonn den 9.ten Dezember 1842
Der Oberrabiner Dr. Auerbach

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"Gewalt beendet keine Geschichte"
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